Am 25. April 2016 wurde der Satellit MICROSCOPE gestartet. Er soll das Äquivalenzprinzip experimentell überprüfen. Das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen ist an diesem Projekt beteiligt. Ich sprach am ZARM mit der Projektmitarbeiterin Dr. Meike List über den Satelliten und die Mission. Außerdem gibt es in dieser Folge eine ganze Menge Kurzmeldungen, die astronomischen Ereignisse der nächsten Wochen sowie einige Hinweise in eigener Sache.
Erschienen: 19.06.2016, Dauer: 0:48:40
Titelthema: „Der Satellit MICROSCOPE“
Zusammen mit dem Satelliten Sentinel 1B wurde am 25. April 2016 der Satellit MICROSCOPE bestartet. Auf Distanz berichtete in Folge 0008 „SpaceX“.
Für diese Episode sprach ich am 17. Mai 2016 am ZARM in Bremen mit Dr. Meike List über den Satelliten, die wissenschaftliche Mission und die Beteiligung des ZARM.
Homepage des ZARM
MICROSCOPE bei der Wikipedia (deutsch)
MICROSCOPE bei der Wikipedia (englisch)
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Kurzmeldungen
Dawn-Mission könnte verlängert werden
Eigentlich sollte die Mission der Raumsonde Dawn, um die es in Folge 3 dieses Podcasts ging, in diesem Sommer enden. Aber „The New Scientist“ hatte bereits im April spannende Neuigkeiten: Das Team für die Raumsonde hat der NASA den Vorschlag gemacht, die Mission zu verlängern.
Der Leiter des Teams, Chris Russell sagte, dass man Dawn nicht auf Ceres absetzen darf, denn die Sonde wurde nicht sterilisiert. Aber es ist noch Treibstoff für den Ionenantrieb übrig und man könnte einen dritten Asteroiden anfliegen. Welcher das sein könnte, möchte Russell erst verraten, wenn die NASA dem Vorschlag zugestimmt hat.
NASA’s Dawn probe may visit third asteroid after Ceres and Vesta (englisch)
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Crowdfunding für die Beobachtung des Sterns KIC 8462852
KIC 8462852 ist ein Stern, der im Herbst 2015 schon einmal in die Schlagzeilen rückte. Medien mutmaßten damals, dass dieser Stern vielleicht irgendetwas mit Außerirdischen zu tun haben könnte. Der Grund dafür ist erstmal nicht spektakulär, aber interessant: Dieser Stern zeigt unregelmäßige Helligkeitsänderungen, die nicht lange dauern. Die meisten Helligkeitsänderungen bei Sternen sind regelmäßig, wie bei „Veränderlichen Sternen“, oder dauern eine ziemlich lange Zeit. Planeten und Asteroiden, die um diesen Stern kreisen, würden regelmäßige Änderungen verursachen.
So gab es denn auch die Vermutung, dass vielleicht Außerirdische irgendetwas mit diesem Stern anstellen. Und auch wenn ein Wissenschaftler sagte, dass Außerirdische die letzte Hypothese sein sollten, die man heranzieht, hat das Projekt SETI hat den Stern nach Radiosignalen abgehorcht. Vergeblich.
Es gibt aber noch die Vermutung, dass die Helligkeitsänderung vielleicht von Kometen und Kometenbruchstücken verursacht wird. Und so möchte man den Stern weiter untersuchen.
Dafür hat die Astronomin Tabetha Boyajian bei Kickstarter ein Crowdfunding-Projekt gestartet. Dieses soll Beobachtungszeit sichern, um die Helligkeit des Sterns weiter zu untersuchen. Die Kampagne ist erfolgreich abgeschlossen worden und die Finanzierung steht.
Planet Hunters X. KIC 8462852 – Where’s the Flux? (englisch)
SETI bestätigt – keine Außerirdischen um KIC 8462852
Kickstarter: The most mysterious star in the Galaxy (englisch)
Mysteriöser Stern KIC 8462852: Forscher sammeln auf Kickstarter Geld für Beobachtung
Indien auf dem Weg zu einem eigenen Shuttle
Indien arbeitet an einem eigenen wiederverwendbaren Raumfahrzeug. Auf dem Weg zu diesem Shuttle hat man am 23. Mai 2016 ein verkleinertes Modell gestartet. Für den Test wurde das Modell auf eine Höhe von 65 Kilometern gebracht. Beim Wiedereintritt flog es dann mit fünffacher Schallgeschwindigkeit. Es ging dann wie geplant auf einer virtuellen Landebahn im Golf von Bengalen herunter. Virtuell bedeutet hier: Man hat sich vorgestellt, dort wäre eine Landebahn und hat dort eine Landung simuliert. In Wirklichkeit ist das Fahrzeug gewassert.
Der Flug dauerte insgesamt 770 Sekunden. Getestet wurden die autonome Navigation, die Steuerung, das wiederverwendbare Wärmeschutzsystem und und der Ablauf des Wiedereintritts. Das Modell war ungefähr 6,5 Meter groß.
India’s Reusable Launch Vehicle-Technology Demonstrator (RLV-TD), Successfully Flight Tested (englisch)
Beschreibung von RLV-TD (englisch)
Indien testet Modell eines eigenen „Space Shuttle“
Größter Auftrag der erdgebundenen Astronomie unterzeichnet
Am 25. Mai 2016 haben die Europäische Südsternwarte ESO und das Konsortium ACe einen Auftrag unterschrieben. Beauftragt wurde die Konstruktion der Kuppel und der Teleskopstruktur für das „European Extremely Large Telescope“ (E-ELT). Das Teleskop wird einen Hauptspiegel mit 39 Metern Durchmesser haben und soll im sichtbaren und im nahinfraroten Licht arbeiten. Das Teleskop soll im Norden von Chile gebaut werden. Die Kuppel soll bis 85 Meter breit und 80 Meter hoch sein.
Man erhofft sich mit diesem Teleskop Bilder, die bis zu 15 Mal schärfer sind als Bilder vom Hubble -Weltraumteleskop bei gleicher Wellenlänge.
Das Auftragsvolumen beträgt ungefähr 400 Millionen Euro. Das ist der größte Auftrag, den die ESO je erteilt hat und gleichzeitig der größte Auftrag der erdgebundenen Astronomie bisher.
Modul BEAM an der ISS erfolgreich aufgeblasen
In Folge 8 hatte ich schon berichtet, dass am 16. April 2016 ein spezielles Modul zur internationalen Raumstation ISS gebracht wurde. Es heißt BEAM und hat eine Besonderheit: Es wurde in einem komprimierten Zustand gestartet und sollte erst an der Raumstation zur vollen Größe aufgeblasen werden.
Der erste Versuch dafür war dann am am 26. Mai 2016. Man konnte dabei dann schon einen Unterschied bemerken, aber irgendwann schien es nicht mehr weiter zu gehen. Der Versuch wurde an diesem Tag abgebrochen. Man hatte einen bestimmten Druck eingeleitet und damit hätte es eigentlich weitergehen müssen. Das sollte dann erstmal untersucht werden.
Am 28. Mai machte man dann weiter. 7 Stunden dauerte es, bis das Modul erfolgreich aufgeblasen war. Als Ursache für die Probleme beim Aufpumpen vermutet man, dass das Modul zu lange zusammengefaltet gelegen hat. Eigentlich hätte es schon im September 2015 starten sollen. Aber wegen eines Problems bei dem vorherigen Start mit dem Raketentyp startete das Modul erst im April 2016. Vermutlich deswegen hafteten wohl einfach einige Schichten aneinander.
Am 6. Juni 2016 wurde dann die Luke zu BEAM das erste Mal geöffnet. Der Astronaut Jeff Williams und der Kosmonaut Oleg Skripochka schwebten zum ersten Mal in das Modul. Sie nahmen Luftproben und luden Sensordaten vom Aufblasen herunter. Williams berichtete, in dem Modul sei es kalt gewesen, Anzeichen für Kondensation hat er aber nicht bemerkt.
Die Luke wird nach jedem Besuch wieder geschlossen. Die Erprobung des Moduls soll zwei Jahre dauern.
BEAM: The experimantal platform (englisch)
Astronaut’s First Steps into BEAM Will Expand the Frontiers of Habitats for Space (englisch)
Bigelow Aerospace plant aufblasbare Raumstation
Bereits im April haben Bigelow Aerospace und United Launch Alliance (ULA) bekannt gegeben, dass sie große bewohnbare Module ins All befördern möchten. Die Module vom Typ B330 sollen 330 Kubikmeter Platz bieten und sollen Forschung in der Schwerelosigkeit und Herstellungsprozesse im All erlauben. Man spricht auch über Reisen zum Mond und zum Mars. Die B330-Module sollen als eigene Raumstation genutzt werden können oder vielleicht auch an die ISS angekoppelt werden. Darüber spricht man bereits mit der NASA.
Der Start für das erste B330-Modul ist für 2020 angedacht.
B330 – expandable space habitat (englisch)
Bigelow Aerospace and United Launch Alliance Join Forces to Foster a New Era of Sustainable Commercialization in Low Earth Orbit (englisch)
Rosetta findet Aminosäure Glycin in ihrem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko
Am 27. Mai 2016 hat ein Forscherteam bekannt gegeben, dass man mit der Rosetta-Sonde in der Koma des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko die Aminosäure Glycin nachweisen konnte.
Aminosäuren sind wichtig für die Bildung des Lebens, wie wir es kennen. Man konnte sie an Meteoriten finden, aber dort sind sie vielleicht erst bei der Analyse entstanden.
Bei Kometen hatte man bei Hale-Bopp und Hyakutake versucht, die Aminosäure Glycin zu finden, allerdings ohne Erfolg.
Die Raumsonde Stardust konnte Proben vom Kometen „Wild 2“ zur Erde bringen, in denen man Glycin messen konnte. Allerdings hatte man Probleme mit einer Verunreinigung der Probe, so dass dieses Messergebnis über eine Isotopensignatur ermittelte. Die Untersuchung war so sehr schwierig.
Nun gibt neue Ergebnisse von der Rosetta-Mission. Glycin wurde gefunden, ebenso die Vorläufer Methylamin und Ethylamin.
Gemessen hat man diese Stoffe in der Koma des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko mit dem Instrument ROSINA (Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral Analysis). Eine Verunreinigung kann nun ausgeschlossen werden und somit ist dieses das erste eindeutige Messergebnis von Glycin an einem Kometen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse am 27. Mai 2016 bei „Science Advances“.
Rosettas Komet enthält die Bausteine des Lebens
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Rosetta übersteht „Safe Mode“
Am letzten Maiwochenende 2016 ist die Raumsonde Rosetta in den „Safe Mode“ gegangen. Für fast fast 24 Stunden hatte man mit ihr keinen Kontakt. Rosetta war zu diesem Zeitpunkt etwa 5 Kilometer vom Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko entfernt.
Als Ursache nimmt man an, dass die die „Star Tracker“ durch Staubpartikel vom Kometen verwirrt wurden. Die Star Tracker sollen anhand von Sternpositionen die Position von Rosetta bestimmen. Funktioniert das nicht richtig, kann die Sonde sich nicht richtig orientieren.
Die Star Tracker von Rosetta blieben nun in einem bestimmten Modus hängen. Um das zu beheben, mussten von der Erde blind Kommandos an Rosetta gesendet werden.
Die Kommandos kamen an und wurden ausgeführt. Der Kontakt wurde wiederhergestellt. Man bestimmte die korrekte Position und setzt die Mission in einem Orbit in 30 Kilometern Abstand zum Kometen fort.
Rosetta safe mode 5 km from comet (englisch)
Tweet zum neuen 30-Kilometer-Orbit (englisch)
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Falcon 9-Missionen
Was in Folge 8 dieses Podcasts noch Raumfahrtgeschichte war, sieht inzwischen fast wie Routine aus. Inzwischen sind dem Unternehmen „SpaceX“ noch drei weitere erfolgreiche Missionen mit der Falcon 9-Rakete gelungen. Bei zwei Starts konnte die erste Raketenstufe wieder sanft auf dem Drohnenschiff gelandet werden.
Am 6. Mai 2016 setzte man den Satelliten JCSAT-14 in eine geostationäre Transferbahn. Das war das erste Mal, dass die erste Stufe einer Falcon 9-Rakete nach einer solchen Mission erfolgreich landete.
Am 27. Mai startete man den Satelliten ThaiCom 8. Auch hier gelang die Landung der ersten Stufe der Rakete auf dem Drohnenschiff.
Allerdings gab es auch einen kleinen Rückschlag: Am 15. Juni wurden die beiden Satelliten „Eutelsat 117 West B“ und „Bermuda ABS 2A“ erfolgreich in die Orbits gebracht. Die erste Stufe der Falcon-9 erlitt allerdings eine Bruchlandung auf dem Drohnenschiff. Als Ursache vermutete man zu geringen Schub von einem der drei Landetriebwerke. Ein Update soll bis zum Jahresende dafür sorgen, dass die Stufe bei der Landung zukünftig solche Zwischenfälle automatisch ausgleichen kann. Am 17. Juni gab der SpaceX-Geschäftsführer Elon Musk bekannt, dass der Stufe wohl der flüssige Sauerstoff direkt über dem Schiffsdeck ausgegangen ist.
Bislang hat SpaceX keine der gelandeten Stufen wiederverwendet. Das soll sich im September oder Oktober 2016 ändern. Dann möchte man eine gelandete Stufe erneut starten.
SpaceX will im Herbst Raketentriebwerk wiederverwenden
Tweet von Elon Musk mit Filmsequenz aus der Ferne zur Stufenlandung am 15. Juni 2016 (englisch)
Auf Distanz-Episode zu SpaceX
Webcast zum Start von JCSAT-14:
Landung der Raketenstufe nach dem Start von JCSAT-14:
Webcast zum Start von ThaiCom 8:
Webcast zum Start von Eutelsat 117 West B und Bermuda ABS 2A:
Zeitraffer der Landung der Raketenstufe nach dem Start von ThaiCom 8:
Panorama-Aufnahme von Pluto-Oberfläche veröffentlicht
Die NASA hat aus den besten Bilddaten der Raumsonde New Horizons ein großes Panorama-Bild der Pluto-Oberfläche zusammengesetzt. Diese Aufnahme zeigt einen Streifen des Zwergplaneten in hoher Auflösung.
Die NASA schreibt dazu, dass dieses für lange Zeit der detaillierteste Blick auf Pluto sein wird. Pro Pixel werden 80 Meter abgedeckt. Der abgebildete Streifen ist zwischen 75 und 90 Kilometer breit. Die Aufnahmen wurden am 14. Juli 2015 gewonnen. Der Abstand von der Sonde zu Pluto betrug da knapp 16.000 Kilometer.
New Horizons‘ Best Close-Up of Pluto’s Surface (englisch)
Panorama-Aufnahme von Pluto (Vergrößern lohnt sich)
Die Panorama-Aufnahme als beschrifteter Videoschwenk (englisch):
Neuer Raketenprüfstand für sichere Ariane-6-Starts
Ab dem Jahr 2020 soll die neue europäische Trägerrakete Ariane-6 ins All starten. Damit man die Entwicklung vorher vernünftig testen kann, hat man auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin am 2. Juli 2016 einen Vertrag unterschrieben. Damit werden die Entwicklung und der Bau eines Prüfstandes für das Ariane-Trägerraketenprogramm vereinbart.
Die Anlage soll am Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Lampoldshausen entstehen. Man möchte auf der Anlage komplette Oberstufen testen können, dieses ist derzeit in Europa noch nicht möglich.
Neuer Raketenprüfstand für sichere Ariane-6-Starts
Fliegende Sternwarte SOFIA mit drei Instrumenten in Neuseeland
Die fliegende Sternwarte SOFIA ist zum dritten Mal auf Mission in Neuseeland unterwegs. Am 6. Juni 2016 ist die umgebaute Boeing 747 auf dem Flughafen von Christchurch gelandet.
Bis zum 20. Juli sollen insgesamt 25 Beobachtungsflüge stattfinden. Hauptsächlich möchte man mit den Instrumenten an Bord des Flugzeugs die große und die kleine Magellansche Wolke am Südhimmel untersuchen. Beides sind Zwerggalaxien. Ein weiteres Beobachtungsziel ist das Zentrum unserer eigenen Galaxie. Man möchte Sternentstehungsgebiete dieser Objekte miteinander vergleichen.
Erstmals kommen dabei an Bord von SOFIA drei Instrumente zum Einsatz.
Down Under: Fliegende Sternwarte SOFIA mit drei Instrumenten in Neuseeland
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LISA Pathfinder übertrifft Erwartungen
LISA Pathfinder ist eine Technologiedemonstration. Über zwei Monate wurde nun mit dieser Raumsonde geforscht, am 7. Juni 2016 hat das Team erste Ergebnisse bekannt gegeben. Man möchte herausfinden, ob die Messgenauigkeit der Sonde theoretisch für die Messung von Gravitationswellen ausreicht.
Es gab gute Nachrichten: Die Erwartungen wurden übertroffen. Die Messgenauigkeit ist so hoch, dass sie nach Ansicht der ESA die Tür öffnet für ein großes Observatorium im All. Man möchte hiermit Gravitationswellen messen, die von einer Vielzahl exotischer Objekte im All ausgehen.
LISA Pathfinder wurde am 3. Dezember 2015 gestartet und befindet sich nun am Lagrangepunkt L1 zwischen Sonne und Erde, etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Über Kaltgasschübe alle ein bis zwei Wochen wird die Sonde an dieser Position gehalten.
LISA Pathfinder exceeds expectations (englisch)
LISA Pathfinder auf Kurs halten
NASA-Raumsonde Juno im Anflug auf Jupiter
Am 11. August 2011 wurde die NASA-Raumsonde Juno zum Jupiter gestartet. Jetzt, nicht ganz 5 Jahre später, ist Juno beinahe am Ziel. Am 27. Mai waren für die Raumsonde die Schwerkräfte der Sonne und vom Jupiter gleich stark. Nun fällt Juno sozusagen auf den Jupiter zu.
Am 4. Juli 2016 soll ein Flugmanöver die Sonde in den Orbit um den Planeten bringen. Dazu wird das Haupttriebwerk für 35 Minuten gezündet. Juno soll Jupiter 37 Mal umrunden und sich der Wolkenschicht von Jupiter auf 5.000 Kilometer nähern. Der Orbit ist so angelegt, dass Juno sich ständig im Sonnenlicht befindet. So kann die Sonde mittels Solarzellen Strom gewinnen. Eine Radionuklidbatterie ist nicht mit an Bord.
NASA’s Juno Spacecraft Crosses Jupiter/Sun Gravitational Boundary (englisch)
Planet Kepler-1647b umkreist zwei Sterne
Am 13. Juni 2016 gab die NASA bekannt, dass der Planet Kepler 1647b ein Doppelsternsystem umkreist. Der Planet ist von der Erde etwa 3.700 Lichtjahre entfernt. Der Planet hat ein Alter von ungefähr 4,4 Milliarden Jahren, etwa so alt wie der Planet Erde.
Die beiden Sterne sind unserer Sonne ähnlich, einer ist etwas größer, einer etwas kleiner. Kepler-1647b benötigt für einen Umlauf um die Sterne etwas über 3 Jahre. Er ist ungefähr so groß wie der Planet Jupiter. Damit ist er der größte bislang entdeckte Planet, der ein Doppelsternsystem umkreist.
New Planet Is Largest Discovered That Orbits Two Suns (englisch)
Asteroid 2016 HO3 begleitet die Erde
Am 27. April 2016 entdeckte man mit dem Teleskop Pan-STARRS 1 einen kleinen Asteroiden. Genau solche Entdeckungen sind auch die Aufgabe des Systems. Aber der kleine Asteroid, genannt „2016 HO3“ hat eine Besonderheit: Er kreist offenbar um die Erde.
Eigentlich ist die Entfernung zu groß, als das man ihn als einen natürlichen Satelliten ansehen kann. Also ist er als Quasi-Satellit eingestuft. Ein solcher Begleiter eines Planeten kreist ebenfalls um die Sonne und braucht dafür etwa auch die gleiche Zeit.
Der kleine Asteroid 2016 HO3 ist wahrscheinlich zwischen 40 und 100 Metern groß. Der kleine Asteroid 2016 HO3 ist wahrscheinlich zwischen 40 und 100 Metern groß. Er ist zwischen 38- und 100 Mal weiter von der Erde entfernt als unser Mond. Der Asteroid begleitet die Erde vermutlich schon ein Jahrhundert und das wird wohl auch noch für Jahrhunderte so bleiben.
Small Asteroid Is Earth’s Constant Companion (englisch)
Erster Nachweis von Methylalkohol in einer Staubscheibe
Der Stern TW Hydrae ist 170 Lichtjahre von uns entfernt und besitzt die nächstgelegene uns bekannte protoplanetare Scheibe. Solche Scheiben bestehen aus Gas und Staub und können zur Entstehung von Planeten führen. In der Scheibe von TW Hydrae wurde nun erstmals Methylalkohol nachgewiesen. Diesen kennt man auch unter der Bezeichnung Methanol.
Mit dem Nachweis der chemischen Verbindung kann man die Entstehung von Planetensystemen und der Bestandteile des Lebens besser verstehen.
Die Messungen gelangen mit ALMA, dem größten Radioteleskop der Erde.
Erster Nachweis von Methylalkohol in einer Staubscheibe
ALMA beobachtet weitest entfernten Sauerstoff im Universum
Mit dem Radioteleskop ALMA wurde der bislang am weitesten entfernte Sauerstoff im Universum entdeckt. Man beobachtete eine Galaxie in dem Zustand, den sie nur 700 Millionen Jahre nach dem Urknall hatte. Weiter entfernt wurde bislang noch kein Sauerstoff nachgewiesen.
ALMA beobachtet weitest entfernten Sauerstoff im Universum
ExoMars sichtet den Planeten Mars
Am 13. Juni 2016 hat die Raumsonde ExoMars erstmals eine Aufnahme vom Planeten Mars gemacht. Nach dem Start am 14. März 2016 wurde die Kamera zwar schon getestet, dieses war aber das erste Bild vom Ziel. Die Aufnahme entstand in einem Abstand von 41 Millionen Kilometern. Die Kamera ist in gutem Zustand, hat die erwartete Empfindlichkeit und die Bildschärfe ist in Ordnung.
ExoMars sets sights on the Red Planet (englisch)
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Deutlich mehr Gasplaneten in Sternhaufen als erwartet
Ein Team von Astronomen hat herausgefunden, dass es im Sternhaufen Messier 67 (M67) mehr Planeten vom Typ „heißer Jupiter“ gibt als bisher vermutet. Als heißer Jupiter gilt ein Planet, der mindestens ein Drittel der Masse des Jupiters hat und sich sehr nahe am seinem Stern befindet. Als Vergleich: Ein heißer Jupiter kann beispielsweise seinen Stern in weniger als 10 Tagen umkreisen, der Planet Jupiter in unserem Sonnensystem braucht für einen Umlauf um die Sonne etwa 12 Jahre.
Dass es innerhalb von M67 mehr heiße Jupiter gibt als erwartet, überrascht die Forscher. Die Messungen bedeuten, dass es bei 5 Prozent der Sterne in dem Sternhaufen einen heißen Jupiter gibt. Außerhalb von Sternhaufen ist es ungefähr 1 Prozent.
Man vermutet, dass die Planeten nicht in den heutigen Umlaufbahnen entstanden sind, sondern weiter entfernt von den jeweiligen Sternen. Dann könnten sie weiter zum Stern hin bewegt haben. Es gibt bereits Theorien dazu, aber die genauen Abläufe möchte man noch verstehen.
Deutlich mehr Gasplaneten in Sternhaufen als erwartet
Astronauten Timothy Peake und Tim Kopra sowie Kosmonaut Juri Malentschenko wieder auf der Erde
Nach ihren Missionen auf der internationalen Raumstation ISS sind ESA-Astronaut Timothy Peake, NASA-Astronaut Timothy Kopra sowie der russische Kosmonaut Juri Iwanotwitsch Malentschenko am 18. Juni 2016 wieder auf der Erde gelandet. Der Touchdown erfolgte um 11:15 Uhr MESZ.
Die drei waren zusammen am 15. Dezember 2015 ins All gestartet und haben während ihrer Zeit im All 2.976 Mal die Erde umrundet.
Astronomische Ereignisse
Diese habe ich mit Erlaubnis von Heiko Ulbricht verwendet.
Nachgelesen werden können sie auf der Homepage der Zeitschrift Sternzeit.
Auf Distanz ganz nah
Umfrage
Den Podcast Auf Distanz gibt es nun über ein halbes Jahr und 10 reguläre Folgen sind erschienen. Dazu gab es die Nullnummer und einige Extrafolgen.
Mich interessiert nun sehr: Wie macht sich der Podcast? Welche Bereiche sind interessant und welche nicht? Gibt es Dinge, die „Auf Distanz“ noch besser machen kann? Um das herauszufinden, habe ich eine anonyme Umfrage angelegt, die schnell zu machen ist. Zu finden ist sie unter:
Falls Sie mitmachen: herzlichen Dank!
iTunes-Bewertung
Ich freue mich sehr, auch dieses Mal danke sagen zu dürfen. Dieses Mal an HHTL. Er oder sie hat eine nette iTunes-Rezension abgegeben. Vielen, vielen Dank dafür!
Podcast-Treffen
Zwei Podcast-Treffen liegen in der nächsten Zeit an, bei denen auch Auf Distanz mit dabei sein wird.
Am Freitag, den 22. Juli gibt es ein Podcast- und Hörertreffen im Unperfekthaus in Essen. Beginn ist um 19 Uhr. Bei gutem Wetter wird die Dachterrasse genutzt, bei schlechtem Wetter der Wintergarten (Raum 423).
Podruhr-Treffen beim Podcast-Verein
Vom 5. bis zum 7. August findet das Podstock statt, eine Mischung aus Podcast, Festival und Barcamp. Auch hier sind alle Podcaster und Hörer sehr willkommen. Das Podstock findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt und steht dieses Jahr unter dem Motto „Certified offline“.
Das Podstock findet im Hunsrück statt, in der Nähe des Ortes Sohrschied.
Webseite des Podstock mit weiteren Informationen und Tickets
Titelbild der Episode
Darstellung des MICROSCOPE Satelliten
Entnommen aus Pressemeldung „MICROSCOPE sendet“
© CNES 2012; Illustr. D. Ducros